Genf (epd). In der Demokratischen Republik Kongo bedroht laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) der schlimmste Cholera-Ausbruch seit 2017 die Menschen. Das Infektions-Risiko sei besonders hoch in den Lagern für Binnenvertriebene, warnte der WHO-Beauftragte Boureima Hama Sambo am Freitag in einer Videokonferenz in Genf.
In den Camps begünstigten die katastrophale Wasserversorgung, mangelnde Hygiene und fehlende sanitäre Einrichtungen die Ausbreitung der Cholera. Im Jahr 2023 seien 50.000 Verdachtsfälle und 470 Todesfälle registriert worden.
Die Menschen im Kongo kämpften außerdem mit der größten Masernepidemie seit 2019. Im laufenden Jahr seien fast 28.000 Fälle und 750 Todesopfer erfasst worden. Die Kombination aus Masern und Unterernährung habe schwerwiegende gesundheitliche Folgen für Kinder unter 5 Jahren. Der fehlende Zugang zu Impfungen verschärfe die Situation.
Insgesamt litten rund 25 Millionen Menschen unter Hunger und Armut. Dadurch werde die Sterblichkeitsrate in dem Land mit rund 100 Millionen Einwohnern weiter erhöht. Der WHO-Beauftragte wies auch auf die Gewalt im Kongo hin, insbesondere im Osten des Landes. Die Krankenhäuser seien mit Verletzten überfüllt. In der Region kämpfen Milizen, Rebellen und die Sicherheitskräfte um die Macht und die vielen Rohstoffe.