Rom (epd). Papst Franziskus hat Studiengruppen eingerichtet, die abseits der Weltsynode Themen von zentraler Bedeutung für die Entwicklung der katholischen Kirche bearbeiten sollen. Das geht aus einem Brief des Papstes an Kardinal Mario Grech hervor, den der Vatikan am Donnerstag veröffentlichte. Unter anderem sollen die zehn Gruppen über die Priesterausbildung, die Rolle der Bischöfe und grundsätzliche Fragen der Ämter in der Kirche beraten. Diese Themen sollen demnach nicht mehr in der Synodenversammlung im Oktober zur Abstimmung kommen - darunter auch die Frage des Diakonats der Frau.
Während einer Pressekonferenz, bei der weitere Synodendokumente vorgestellt wurden, erläuterte Piero Coda, Generalsekretär der Internationalen Theologischen Kommission, dass auch die Frage eines Diakonats für Frauen auf der Tagesordnung jener Arbeitsgruppen stehe. Es ist für viele Beobachter und Teilnehmer eines der zentralen Themen der Weltsynode.
Franziskus legt in seinem Brief weiter fest, dass Resultate der Arbeit in den Studiengruppen möglichst bis Ende Juni 2025 vorliegen sollen. Bis zum 5. September soll jede der zehn Gruppen einen kurzen Bericht mit einem Arbeitsplan und einer Erläuterung ihres Themas abgeben, damit diese in der zweiten Sitzung der Synodenversammlung vorgestellt werden können.
Vom 2. bis zum 27. Oktober sollen die rund 400 Teilnehmer der 16. Generalversammlung der Bischofssynode zu deren zweiten und abschließenden Teil in Rom zusammenkommen. Mit dem zweiten Teil der Bischofssynode wird die Weltsynode enden. Unter den rund 350 Teilnehmern mit Stimmrecht waren im vergangenen Oktober erstmals katholische Laien, unter ihnen auch 54 Frauen.
Die Arbeit der Studiengruppen solle es der Synodenversammlung ermöglichen, „sich in ihrer zweiten Sitzungsperiode leichter auf das allgemeine Thema zu konzentrieren, das ich ihr einst zugeordnet habe und das sich nun in der Frage zusammenfassen lässt: Wie kann man eine synodale Kirche sein, die hinausgeht?“, schreibt der Papst. Er hatte den mehrjährigen Prozess der Weltsynode im Oktober 2021 eingeleitet und damals betont, der synodale Weg sei eine „langsame, vielleicht mühsame Übung.“