Hunderte Gläubige hatten sich vor dem Gotteshaus in der Stadt Maimana im relativ friedlichen Norden des Landes zum traditionellen Freitagsgebet zum Opferfest versammelt, wie der afghanische Fernsehsender Tolo berichtete. Unter den Betenden waren auch der Polizeichef der Provinz Faryab und wichtige Regierungsvertreter. Der Attentäter in Polizei-Uniform sprengte sich vor der Moschee inmitten der Menschenmenge in die Luft.
Das Opferfest gilt als eines der wichtigsten muslimischen Feste. Es erinnert an die Bereitschaft Abrahams, seinen Sohn Gott als Zeichen seines Gehorsams zu opfern. Anlässlich des Festes werden in Afghanistan Schafe, Ziegen und Kamele geschlachtet. Schulen und Büros sind geschlossen.
Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag in Maimana. Afghanistans Innenminister Sidiq Sidiqui machte jedoch die aufständischen Taliban für das Blutbad verantwortlich. Der Taliban-Anführer Mullah Omar hatte in seiner Botschaft zum Opferfest zur Infiltration der afghanischen Sicherheitskräfte aufgerufen, um so gezielt Regierungssoldaten und ausländische Militärs zu töten.
Bei einem weiteren Anschlag auf die Familie eines früheren Polizei-Chefs in der Provinz Langhman, im Osten Afghanistans, kam am Freitag ein Mensch ums Leben.