Frankfurt a.M. (epd). Der Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland (EmK), Harald Rückert, hat sich für eine kritische und klar abgrenzende Auseinandersetzung mit der AfD ausgesprochen. Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen erwägen würden, die AfD zu wählen, müssten ernsthaft bedenken, was sie damit tatsächlich unterstützten, heißt es in einem am Mittwoch in Frankfurt am Main verbreiteten „Wort zur aktuellen Situation“.
Seit ihrer Gründung sei es dieser Partei zunehmend schwergefallen, sich von rechtsextremem Gedankengut deutlich, klar und dauerhaft abzugrenzen, erklärte Rückert weiter. Teile der Partei und einzelne Personen in herausgehobener, einflussreicher Stellung würden vom Verfassungsschutz als eindeutig rechtsextrem eingestuft, so der Bischof: „Das Nein der biblischen Botschaft zu menschenverachtendem Reden und Handeln gilt jeder Ausprägung inakzeptablen Verhaltens - von 'rechts', von 'links', aus religiösen Motiven oder woher es sonst gespeist sein mag.“
An die Mitglieder der Evangelisch-methodistischen Kirche gerichtet, schreibt Rückert: „Einige von euch meinen, dass eure Anliegen bei der AfD besser aufgehoben seien als bei den etablierten Parteien. Eure Beweggründe dafür mögen unterschiedlich sein.“ Er vermute, dass die „wenigsten von euch - wenn überhaupt - das in der AfD beförderte völkisch-nationale Gedankengut oder Antisemitismus oder Fremdenfeindlichkeit für richtig und gut befinden.“
Es sei gut, dass in den „letzten Wochen eine neue Leidenschaft für die freiheitlich-demokratische Grundordnung unseres Landes erwacht ist“, sagte Rückert. Es sei zudem gut, dass sich die christlichen Kirchen in Deutschland in diesen Grundfragen einig seien und Stellung beziehen gegenüber Antisemitismus und Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt. Rückert: „Hier gibt es keine Kompromisse.“
Mit Blick auf Europawahl und Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen in diesem Jahr hatten bereits die katholische Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) davor gewarnt, die AfD zu wählen. Zu Kirchen methodistischer Tradition im weitesten Sinne werden weltweit mehr als 51 Millionen Menschen gezählt, zur Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland (EmK) rund 45.000.