Lügde (epd). In der lippischen Kleinstadt Lügde werden in diesem Jahr am Ostersonntag wieder Osterräder vom Osterberg ins Tal der Emmer rollen. Die Veranstalter erwarten Tausende Menschen, die die Laufstrecke der Räder säumen, wie die Veranstalter am Dienstag mitteilten. Bei dem von der Unesco zum immateriellen Kulturerbe erklärten Brauch des Osterräderlaufs werden mannshohe, fast 400 Kilogramm schwere Eichenräder mit Stroh gestopft, in Brand gesetzt und ins Rollen gebracht.
Am Karsamstag werden die zum Wässern in die Emmer getauchten Holzräder aus dem Fluss geholt und bei einem Umzug in der Altstadt präsentiert. Am Ostersonntag werden die geschmückten Räder auf dem Osterberg mit Roggenstroh gestopft. Am Abend werden die Räder in Brand gesetzt und ins Rollen gebracht.
Der Brauch geht auf ein Ritual der Germanen zurück, die den Winter mit Freudenfeuern verabschiedeten. Karl der Große soll den heidnischen Brauch in ein christliches Ritual überführt haben.