Weimar (epd). Als erster von zwei Bauabschnitten wird derzeit der Ostflügel des Stadtschlosses Weimar denkmalgerecht saniert. Die zum Unesco-Weltkulturerbe gehörende Anlage soll nicht nur instandgesetzt, sondern als zukünftige Mitte der Klassik Stiftung Weimar und als Anziehungspunkt für Besucher hergerichtet werden, teilte die Stiftung am Dienstag anlässlich einer Baustellenführung in Weimar mit.
Neu gestaltet werde dabei das Erdgeschoss, der Servicebereich im Untergeschoss sowie das erste Obergeschoss mit den musealen Räumen. Im zweiten Obergeschoss entstehen den Angaben zufolge einerseits Flächen für die Verwaltung der Stiftung und andererseits Flächen für Wechselausstellungen. Der bisherige Besucher-Haupteingang werde vom Nord- in den Ostflügel verlegt.
Ausgangspunkt des Entwurfs der beiden beauftragten Architekturbüros aus Berlin und Weimar sei die kleinteilige, verwinkelte Raumstruktur im Ostflügel gewesen. Die Aufgabe habe darin bestanden, einerseits Orientierung und Zugang zu schaffen und darüber hinaus Räume und Geschichte des Gebäudes umfänglich zu erschließen. Dabei sei die vorhandene Bausubstanz die maßgebende Ressource gewesen, an der sich das Nutzungskonzept anpassen musste.
Das Stadtschloss Weimar ist die ehemalige Residenz der Herzöge von Sachsen-Weimar-Eisenach. Die ursprünglich mittelalterliche Wasserburg aus dem 16. Jahrhundert an der Ilm wurde mehrmals umgebaut und brannte 1774 ab. Aus der Zeit des Wiederaufbaus ab 1789 unter der Leitung von Johann Wolfgang Goethe (1749-1832) stammt auch die klassizistische Innenausstattung im Ostflügel.