Berlin (epd). Zur Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin mahnt „Brot für die Welt“ die Verantwortung der Branche für die Menschenrechte an. Autoritäre Staaten nähmen zu, und viele von ihnen würben massiv um internationale Reisende, erklärte das evangelische Hilfswerk am Montag in Berlin. Gerade in Reiseregionen mit schwierigen politischen Verhältnissen sei dabei die Tourismuswirtschaft gefragt, der Zivilgesellschaft zuzuhören.
„Wir erleben an vielen Tourismus-Zielen weltweit, dass Regierungen ihre Kritiker einschüchtern“, betonte Antje Monshausen, Referatsleiterin für Wirtschaft und Nachhaltigkeit. „Unternehmen, die sich nicht zu Komplizen von Repressionen und Gewalt machen wollen, sollten Kommunikations-Kanäle mit lokalen NGOs öffnen, um Lösungen für Probleme zu finden.“ Sonst werde der Tourismus „zum Feigenblatt autoritärer Staaten“.
Unternehmen dürften sich nicht darauf zurückziehen, dass der Staat ohnehin zu wenig für die Menschenrechte tue, erklärte Monshausen. „Vielmehr sind Unternehmen auch dort dafür verantwortlich, nicht zu Menschenrechtsverletzungen beizutragen.“ Die ITB findet vom 5. bis 7. März statt und gilt als weltweit größte Reise-Fachmesse.