Regensburg (epd). In einem Nachteinsatz hat die „Sea-Eye 4“ Dutzende Menschen aus dem Mittelmeer gerettet. Nach Information über einen Seenotfall von 59 Personen seien die Retter am Dienstagabend in der maltesischen Such- und Rettungszone auf ein überfülltes Holzboot gestoßen, erklärte die Organisation Sea-Eye am Mittwoch in Regensburg. Vier Menschen seien bereits bewusstlos gewesen, zwei Personen hätten schließlich nur noch tot geborgen werden können.
Da sich der Gesundheitszustand weiterer Personen drastisch verschlechtert habe, seien die Rettungsleitstellen von Rom und Valletta um die Evakuierung von vier Überlebenden gebeten worden. Die maltesischen Streitkräfte hätten in der Nacht zum Mittwoch eine schwer verletzte Person mit einem Helikopter geholt, die drei anderen Notfallpatienten seien von der „Sea-Eye 4“ nach Lampedusa gebracht worden, wo sie vom Schiff evakuiert worden seien. Für die Ausschiffung der anderen 53 Geretteten und der beiden Toten wurde der „Sea-Eye 4“ der Hafen von Porto Empedocle in Sizilien zugewiesen.
Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. 2023 kamen laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mehr als 3.000 Menschen bei der Überfahrt ums Leben oder sie werden vermisst. Seit Beginn des Jahres 2024 sind es demnach bereits mehr als 200. Die Dunkelziffer liegt vermutlich weit höher.