Bonn (epd). Die Frauenrechtsorganisation der Vereinten Nationen (UN) fordert Sorgearbeit in Familien gerechter zu verteilen und aufzuwerten. Die ungleich verteilte unbezahlte Arbeit für Haushalt, Kinderbetreuung, Pflege sei „eine der hartnäckigsten Bremsen für die Gleichstellung der Geschlechter“, erklärte UN Women Deutschland am Mittwoch in Bonn mit Blick auf den Equal Care Day am 29. Februar.
Laut des Zweiten Gleichstellungsberichts des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend leisten Frauen in Deutschland 52,4 Prozent mehr unbezahlte Care-Arbeit als Männer, also anderthalbmal so viel. Bei 34-Jährigen beträgt der Gender Care Gap sogar 110,6 Prozent, da in dieser Lebensphase die Verantwortlichkeit für Kinder und Eltern besonders hoch ist.
Elke Ferner, Vorsitzende von UN Women Deutschland, betonte: „Professionelle Sorgearbeit muss endlich finanziell aufgewertet werden und unbezahlte Sorgearbeit muss gesellschaftlich anerkannt und fair verteilt werden.“ Der sogenannte Gender Care Gap wirke sich negativ auf das Einkommen, die Bildungschancen, die gesellschaftliche Teilhabe und die Gesundheit von Frauen aus.
Der Equal Care Day wird in Schaltjahren am 29. Februar begangen, in den anderen Jahren am 1. März. Mit dem Datum soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass der überwiegende Teil der sogenannten Care-Arbeit wie der 29. Februar zumeist „unsichtbar“ ist.