Nairobi, Yamoussoukro (epd). In der Elfenbeinküste (Cote d'Ivoire) sind Dutzende wegen gewaltsamer Auseinandersetzungen verurteilte Gefangene begnadigt worden. Der Präsident des westafrikanischen Landes, Alassane Ouattara, gab die Begnadigung für 51 Inhaftierte am Donnerstagabend nach einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrates bekannt, wie der französische Sender RFI berichtete. Demnach waren die Inhaftierten wegen der Gewalt im Nachgang der Wahlen von 2010 und 2020 verurteilt worden.
Staatschef Ouattara begründete den Schritt auch mit dem Sieg des ivorischen Fußballteams beim Afrika-Cup vor knapp zwei Wochen. Der dadurch ausgelöste Geist des nationalen Zusammenhalts inspiriere die Begnadigung, erklärte Ouattara.
Im Jahr 2010 war es nach der Präsidentenwahl in der Elfenbeinküste zu blutigen Auseinandersetzungen mit rund 3.000 Toten gekommen, als der damalige Amtsinhaber Laurent Gbagbo seine Wahlniederlage gegen Ouattara zunächst nicht akzeptieren wollte. Auch 2020 wurden nach der Wahl bei Auseinandersetzungen mehrere Menschen getötet.
Einer der am nun Begnadigten ist General Bruno Dogbo Blé, Unterstützer von Ex-Präsident Gbagbo. Der Schritt ist auch ein Zeichen des Entgegenkommens zwischen den zwei großen politischen Lagern in der Elfenbeinküste. 2025 stehen die nächsten Wahlen an.