Mehr als 100.000 Vertriebene im Kongo kehren in Heimatdörfer zurück

Mehr als 100.000 Vertriebene im Kongo kehren in Heimatdörfer zurück

Kampala, Kinshasa (epd). In der Demokratischen Republik Kongo sind mehr als 100.000 Vertriebene in ihre Heimatdörfer in der östlichen Provinz Ituri zurückgekehrt. Wie der UN-finanzierte Sender „Radio Okapi“ am Donnerstag berichtete, hatte sich die Sicherheitslage nach Kämpfen in den vergangenen Monaten in der Mahagi-Region wieder beruhigt. Laut lokalen Gemeindevertretern sei auch eine Rückkehr der Bevölkerung in der Djugu-Region zu beobachten.

In beiden Regionen sind die kongolesische Armee und Soldaten der UN-Friedensmission Monusco zum Schutz der Zivilbevölkerung im Einsatz. Nach Angaben von „Radio Okapi“ waren die Menschen vor der Codeco-Miliz geflohen. Die Miliz vertritt nach eigenen Angaben die Interessen der Lendu-Ethnie und wird für ihre Angriffe auf Zivilisten gefürchtet.

Im Ostkongo gibt es seit Jahrzehnten einen blutigen Konflikt zwischen verschiedenen bewaffneten Gruppen sowie der Regierung um Macht und Kontrolle über die reichen Rohstoffvorkommen. Allein in der Provinz Ituri waren nach UN-Angaben Ende des vergangenen Jahres mehr als 1,6 Millionen Menschen vertrieben. Zahlreiche Bemühungen, die Region zu befrieden, sind bislang gescheitert.

Die Codeco-Miliz war in den 1970er-Jahren eine Landwirtschaftskooperative, Ende der 1990er Jahre politisierte sie sich und ihre Mitglieder griffen zu den Waffen. Die kongolesische Regierung versucht seit Jahren, über eine Entwaffnung zu verhandeln.