Missbrauch: Evangelische Kirche beschließt Zeitplan für Empfehlungen

Missbrauch: Evangelische Kirche beschließt Zeitplan für Empfehlungen

Hannover (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Diakonie haben sich auf einen Fahrplan für die Umsetzung von Empfehlungen aus der Ende Januar veröffentlichten Missbrauchsstudie geeinigt. Das Beteiligungsforum sexualisierte Gewalt, das bis Montagabend beraten hatte, habe einen „klaren Zeitplan für die Entwicklung von geeigneten Maßnahmen“ erarbeitet. Diese sollten im November der Synode der EKD zur Abstimmung vorgelegt werden, heißt es in einer am Dienstag in Hannover veröffentlichten Mitteilung der EKD.

Ende Januar hatte der unabhängige Forschungsverbund ForuM eine Studie zu sexualisierter Gewalt in der EKD und der Diakonie vorstellt und dabei auf deutliche Mängel im Umgang mit Missbrauch und dessen Aufarbeitung verwiesen. Die Forscher attestierten unter anderem eine „Verantwortungsdiffusion“ und die Ausgrenzung von Betroffenen, die ihre Erfahrungen öffentlich machen wollten.

Die Sprecherin der Betroffenenvertretung, Nancy Janz, erklärte, man habe die Empfehlungen des Forschungsverbunds zunächst sortiert, priorisiert und verschiedenen Ebenen und Verantwortlichen zugewiesen. „Wir haben erarbeitet, welche Maßnahmen zu welchen Empfehlungen passen, damit Kirche und Diakonie möglichst zügig in die Umsetzung gehen können. Betroffene müssen jetzt eine Verbesserung ihrer Lage feststellen können und nicht erst in fünf Jahren“, forderte sie.

Der nächste Schritt sind laut Mitteilung gemeinsame Beratungen von Kirchenkonferenz und Rat der EKD mit Mitgliedern des Beteiligungsforums im März. Im April und im Mai folgen weitere Sitzungen des Beteiligungsforums.