Berlin (epd). Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat der Familie des verstorbenen russischen Regimekritikers Alexej Nawalny sein Beileid ausgesprochen. „Wir sind sehr bedrückt, wir sind bei der Familie, der Frau und dem Kind, und all den Angehörigen und Freunden“, sagte er am Freitag in Berlin. Der 47-jährige Nawalny ist Medienberichten zufolge während seiner Haft in einer russischen Strafkolonie gestorben. Nawalny war seit Langem ein Opponent des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Der Tod des Dissidenten sei „etwas ganz Furchtbares“, sagte Scholz, und diene auch als Zeichen, wie sich Russland verändert habe: „Nach den nun schon lange zurückliegenden hoffnungsvollen Entwicklungen in Richtung Demokratie, ist das längst keine Demokratie mehr“, sagte er.
Nawalny saß seit 2021 in Russland in Lagerhaft. 2020 überlebte er einen Giftanschlag. Nach seiner erfolgreichen Behandlung in Deutschland war er nach Russland zurückgekehrt. Scholz sagte, den Mut, nach diesem Anschlag nach Russland zurückzukehren, habe Nawalny wahrscheinlich mit seinem Leben bezahlt. Wer sich in Russland für Demokratie einsetze, müsse um sein Leben fürchten.