Schwerte (epd). Das Evangelische Studienwerk Villigst richtet sich mit einem neuen Förderprogramm an junge Menschen in der schulischen oder beruflichen Ausbildung. Das vom Bundesbildungsministerium geförderte Pilotprojekt „Begabung ausbilden“ startet voraussichtlich am 1. September, teilte das Studierendenwerk mit Sitz in Schwerte am Mittwoch mit. Geplant sei eine Laufzeit von drei Ausbildungsjahrgängen (2024, 2025, 2026) bis zum Ende ihrer Berufsausbildung. Die Förderung der Auszubildenden erfolge finanziell und ideell, hieß es.
Die ausgewählten Auszubildenden erhalten demnach eine monatliche Pauschale, die für Bildungszwecke genutzt werden soll. Des Weiteren würden derzeit sowohl eigene Formate für diese Zielgruppe entwickelt als auch gemeinsame Begegnungsräume mit anderen Stipendiaten in Villigst geöffnet. „Mit der Förderung von Auszubildenden schaffen wir eine Verbindung zwischen Arbeitswelt und akademischer Welt“, sagte Friederike Faß, Vorstand und Leiterin des Evangelischen Studienwerkes.
Aktuell fördert das Studienwerk Villigst nach eigenen Angaben knapp 1.500 Studierende und rund 300 Promovierende aller Fachrichtungen an Universitäten und Fachhochschulen. Die Stipendien der deutschen Begabtenförderungswerke werden aus Bundesmitteln finanziert. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung ist mit einem Anteil von rund 90 Prozent der Haushaltssumme der größte Geldgeber des Evangelischen Studienwerks und gibt auch die grundsätzlichen Richtlinien für die Stipendienvergabe vor.
Mit der neuen Förderlinie knüpft das Studienwerk nach eigenen Angaben an seine Gründungsgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg an. In den sogenannten „Werksemestern“ von 1948 bis 1967 wohnten Stipendiatinnen und Stipendiaten für ein Semester in „Haus Villigst“, die sich in der umliegenden Industrie des Ruhrgebiets die Mittel für ein späteres Stipendium verdienten. Erst Ende der 60er Jahre etablierte sich die öffentlich finanzierte Begabtenförderung.