Genf (epd). Im Sudan droht laut Unicef Zehntausenden Kindern der Hungertod. Das UN-Hilfswerk habe in dem Konfliktland keinen Zugang zu vielen der hungernden Mädchen und Jungen, erklärte Unicef-Sprecher James Elder am Freitag in Genf. Kinder würden auch vergewaltigt, getötet und von den Konfliktparteien rekrutiert.
Die seit rund 300 Tagen andauernden Kämpfe zwischen der regulären Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz hätten in dem afrikanischen Land zu der größten Vertriebenen-Krise bei Kindern weltweit geführt, sagte Elder. Rund vier Millionen Kinder seien auf der Flucht vor der Gewalt.
Mehr als 70 Prozent der Gesundheitseinrichtungen in den vom Konflikt betroffenen Gebieten seien nicht mehr funktionsfähig. Zwei Drittel der Bevölkerung hätten keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung. Zudem habe sich die Zahl der Cholerafälle im vergangenen Monat mehr als verdoppelt. Bis Ende Januar seien über 10.000 Verdachtsfälle und 300 Cholera-Tote registriert worden. Davon seien 16 Prozent Kinder unter fünf Jahren.