Genf (epd). Der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes erhebt schwere Anschuldigungen gegen Russland. Infolge wahlloser russischer Militärangriffe in der überfallenen Ukraine seien Hunderte Kinder verletzt und getötet worden, teilte der Ausschuss am Donnerstag in Genf mit.
Laut der ukrainischen Regierung habe Russland Tausende Kinder gewaltsam aus dem angegriffenen Land verschleppt oder deportiert. Russland gebe den entführten Kindern die eigene Staatsbürgerschaft und entziehe den Mädchen und Jungen die ukrainische.
Der Ausschuss äußerte sich zudem besorgt über Berichte, wonach russische Streitkräfte und Strafverfolgungsbeamte sexualisierte Gewalt gegen Kinder In besetzten ukrainischen Gebieten verübt hätten. Weiter gebe es Reports über willkürliche Inhaftierung, Misshandlung und Folter von Kindern durch russische Behörden in besetzten ukrainischen Gebieten.
Der Ausschuss rief Russland dazu auf, Kinder unter allen Umständen zu schützen. Alle Rechtsbrüche gegen Kinder seit Beginn des russischen Einmarschs im Februar 2022 müssten untersucht werden. Zudem verlangt das Komitee von Russland, Informationen über die genaue Anzahl der verschleppten Kinder und deren Verbleib zu liefern.
Der Ausschuss für die Rechte des Kindes besteht aus 18 unabhängigen Experten. Das Gremium überwacht die Umsetzung des Übereinkommens über die Rechte des Kindes durch die Vertragsstaaten. Russland ist Vertragsstaat. Insgesamt haben 196 Länder das Abkommen ratifiziert.
Die UN-Vollversammlung verabschiedete 1989 die Kinderrechtskonvention. Das Dokument umfasst laut dem UN-Kinderhilfswerk Unicef die Bedürfnisse und Interessen der Kinder, zum Beispiel die Rechte auf Freizeit, auf Bildung und auf Schutz vor Gewalt.