Dresden (epd). Die Dresdner Semperoper bringt die neue Oper „Die Jüdin von Toledo“ des Komponisten Detlev Glanert auf die Bühne. Die Uraufführung ist für Samstag geplant. Das Auftragswerk der Semperoper widme sich Fragen nach Freiheit und Pflicht, Individualität und der Zugehörigkeit zu einem Kollektiv, teilte die Semperoper am Mittwoch in Dresden mit. Glanert habe eine „packende, hochemotionale Musik über zutiefst menschliche Zustände“ geschrieben.
Das Libretto schuf Hans-Ulrich Treichel. Behandelt werde darin auch, „wie viel man bereit ist, für den Erhalt der eigenen Macht zu opfern“, hieß es. Inszeniert hat die neue Oper der kanadische Regisseur Robert Carsen, der an der Semperoper sein Regiedebüt gibt. Die musikalische Leitung übernimmt der englische Dirigent Jonathan Darlington.
Glanert habe mit seinen mehr als ein Dutzend geschaffenen Opern „einen sehr wichtigen Beitrag zur jüngeren Musiktheatergeschichte beigesteuert“, hieß es. In der fünfaktigen Oper „Die Jüdin von Toledo“ spüre er der verbotenen Liebesgeschichte zwischen dem spanischen König Alfonso VIII. und seiner jüdischen Geliebten Rahel nach. Es sei ein „dramatischer und zugleich packender Stoff, der zwischen privaten Gefühlen und staatlichen Verpflichtungen changiert“.
Ausgangspunkt ist das gleichnamige historische Trauerspiel des österreichischen Dramatikers Franz Grillparzer (1791-1872). Die Uraufführung gestalten die Sächsische Staatskapelle Dresden, der Sächsische Staatsopernchor Dresden sowie unter anderem Heidi Stober als Rahel und Christoph Pohl als König von Kastilien, Alfonso VIII.