Köln (epd). Ein Jahr nach den verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet sind nach Angaben von Unicef noch Millionen Kinder auf humanitäre Hilfe angewiesen. So benötigten allein in Syrien rund 7,5 Millionen Kinder lebenswichtige Unterstützung, teilte das UN-Kinderhilfswerk am Dienstag in Köln mit. In der Türkei seien weitere 3,2 Millionen Kinder betroffen.
Bei den ersten beiden Erdbeben vom 6. Februar 2023 wurden Tausende von Kindern getötet und verletzt. Familien wurden obdachlos und hatten keinen Zugang zur Grundversorgung wie sauberem Wasser, medizinischer Versorgung und Bildungsangeboten. Auch heute seien die Auswirkungen der Katastrophe auf Kinder „noch sehr präsent“, hieß es. Vor allem die Menschen in Syrien seien von den Folgen der anhaltenden humanitären Krise betroffen.
„Die Situation der betroffenen Kinder in der Türkei verbessert sich weiter, auch wenn es noch viel zu tun gibt“, sagte die Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell. In Syrien hingegen verschlechtere sich die humanitäre Lage für Kinder und Familien. Ohne weitere humanitäre Anstrengungen und finanzielle Mittel zur Wiederherstellung der Grundversorgung würden „die Kinder in Syrien in einem Teufelskreis aus Not und Krisen gefangen bleiben“.
Für die Hilfe der betroffenen Kinder in Syrien benötigt Unicef den Angaben zufolge in diesem Jahr 401,7 Millionen US-Dollar. Für die Türkei sind es 116 Millionen US-Dollar.