Köln (epd). Mehrere Zehntausend Menschen sind am Dienstagabend laut Polizei in Köln gegen Rassismus auf die Straße gegangen. Der Protest sei friedlich verlaufen, habe aber wegen der hohen Teilnehmerzahl nach der Auftaktkundgebung auf dem Heumarkt über den Rhein nach Deutz umgeleitet werden müssen, sagte ein Polizeisprecher dem Evangelischer Pressedienst (epd). Die Veranstalter hatten ursprünglich mit 1.000 Menschen gerechnet. Die Demonstration war eine Reaktion auf Berichte über ein Geheimtreffen rechter Akteure, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus Deutschland zu vertreiben.
Unter dem Motto „Gemeinsam gegen den Rechtsruck“ forderten die Organisatoren unter anderem ein Verbot der AfD. Zudem kritisierten sie, andere Parteien wie etwa die CDU würden „faschistische AfD-Rhetorik“ übernehmen. Forderungen nach großangelegten Abschiebungsaktionen seien in der sogenannten politischen Mitte angekommen. Auf den Schildern der Demonstrierenden waren Sätze wie „Menschenrechte statt rechte Menschen“, AfD wählen ist so 1933„ oder “Bunt statt braun" zu lesen.
Zu der Demonstration hatte ein „Spontanes Bündnis gegen Rassismus“ aufgerufen. Mit dem Protest wollten die Organisatoren ein Zeichen setzen gegen Pläne zur Vertreibung von Menschen ohne deutschen Pass oder mit internationaler Familiengeschichte. Die Pläne, über die AfD-Politiker, Neonazis und spendenwillige Unternehmer bei einem geheimen Treffen im November in Potsdam beraten haben sollen, waren vergangene Woche durch einen Bericht des Recherchezentrums „Correctiv“ öffentlich geworden. Auch am Wochenende waren bundesweit Zehntausende Menschen auf die Straßen gegangen.