Düsseldorf (epd). Die AfD ist nach Einschätzung des rheinischen Präses Thorsten Latzel rassistisch, diskriminierend und frauenfeindlich. Die in drei Bundesländern als gesichert rechtsextremistisch geltende Partei sei ein Sammelbecken für demokratiefeindliche Kräfte, sagte der leitende Theologe der Evangelischen Kirche im Rheinland am Montag in Düsseldorf. Sie stehe für die Aufhebung des Rechtsstaats und demokratischer Freiheitsrechte und spalte die Gesellschaft, anstatt sie zu einen. Sie schüre Ängste und Hass: „Die Grundhaltung dieser Partei widerspricht zutiefst dem christlichen Glauben.“
Die AfD widerspreche Menschenrechten und nivelliere die Verbrechen der NS-Zeit, erkärte Latzel. Sie wolle kleine Leute schwächen und Reiche reicher machen. „Die AfD ist keine Alternative, sie wäre der Abstieg für Deutschland“, sagte der Präses der rheinischen Kirche unter großem Applaus der Synodalen.
Das Recherchezentrum „Correctiv“ hatte in der vergangenen Woche über ein Treffen von ranghohen AfD-Politikern, Neonazis und spendenwilligen Unternehmern berichtet, bei dem es um einen Plan zur Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland gegangen sei. Latzel beklagte einen Verlust demokratischer Bindungskräfte in der Gesellschaft: „Der Rückgang von Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Vereinen ist dafür ein Zeichen“, sagte er in seinem Jahresbericht vor der rheinischen Landessynode. Es müsse mehr miteinander geredet werden.