Hamburg (epd). Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat im vergangenen Jahr erneut höhere Temperaturen in der Nordsee und Ostsee gemessen. Die Temperaturen lagen in der Nordsee mit 11,1 Grad Celsius etwa 0,6 Grad über dem langjährigen Mittel, wie das Bundesamt am Donnerstag in Hamburg mitteilte. In der Ostsee betrug die Temperatur demnach etwa 9,2 Grad Celsius, über 0,7 Grad mehr als im langjährigen Durchschnitt.
Die Daten zeigen laut BSH, dass sich die Nordsee im Durchschnitt um 0,27 Grad Celsius pro Jahrzehnt erwärmt. In der Ostsee steige die Temperatur im Durchschnitt um 0,57 Grad Celsius pro Jahrzehnt. Damit erwärme sich die Ostsee mehr als doppelt so stark wie die Nordsee.
Laut der Bilanz für 2023 war die Nordsee im September so warm wie nie zuvor in der Datenreihe seit 1969, auch Januar und Februar sowie Juni und Juli fielen sehr warm aus.
Die Ostsee erreichte im vergangenen Jahr mit etwa 9,2 Grad Celsius das siebtwärmste Jahr seit dem Beginn der Datenreihe im Jahr 1990. 2023 war die Ostsee in neun Monaten wärmer als im langjährigen Mittel. Der September sei mit mehr als zwei Grad über dem langjährigen Mittel „außergewöhnlich warm“ gewesen, nur 2002 fielen die Temperaturen im September höher aus.
Als zentrale maritime Behörde in Deutschland überwacht das BSH die Temperaturen in Nordsee und Ostsee. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nutzen Satellitendaten, die sie mit Messungen von Stationen und Schiffen kombinieren. So werden wöchentlich die Temperaturen an der Oberfläche analysiert. Das ist die Grundlage für monatliche, saisonale und jährliche Langzeitvergleiche.