Bamberg (epd). Vor dem Bamberger Landgericht hat am Donnerstagmorgen der Berufungsprozess wegen eines Brandanschlags in der Silvesternacht 2022 auf die Synagoge im oberfränkischen Ermreuth begonnen. Im Mai vergangenen Jahres war ein damals 22-Jähriger vom Amtsgericht Bamberg zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung und versuchter schwerer Brandstiftung verurteilt worden. Gegen das Urteil hatte der Mann Berufung eingelegt (AZ: 510 Js 18/23).
Der Angeklagte hatte im Prozess vor dem Amtsgericht seine rechtsradikale Gesinnung eingeräumt - und auch die Tat an sich. Er habe in der Silvesternacht in betrunkenem Zustand eine Scheibe des jüdischen Gebetshauses eingeschlagen und anschließend versucht, die Synagoge mit einem Feuerwerkskörper in Brand zu stecken. Als ihm dies misslungen sei, habe er von seinem Vorhaben abgelassen. Der versuchte Brandanschlag wurde von einer Überwachungskamera aufgezeichnet, der Mann durch diese Aufnahmen ermittelt.
Am Donnerstag sollten ein Zeuge und ein Sachverständiger gehört sowie die Aktenlage erörtert werden. Wie das Berufungsverfahren weiter verlaufen wird, sei nicht absehbar, sagte ein Gerichtssprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage. Ein Urteil am ersten Verhandlungstag sei aber eher unwahrscheinlich, hieß es.