Kampala, Kinshasa (epd). Das Verfassungsgericht der Demokratischen Republik Kongo hat das Ergebnis der umstrittenen Präsidentenwahl bestätigt. Die Richter erklärten den Sieg des amtierenden Präsidenten Félix Tshisekedi für rechtmäßig, wie das Nachrichtenportal „Actualité CD“ am Dienstagabend berichtete. Das Gericht hatte zwei Klagen geprüft, in denen gefordert wurde, die Ergebnisse der Wahl vom 20. Dezember für ungültig zu erklären.
Wegen Unregelmäßigkeiten am Wahltag hatte unter anderem Präsidentschaftskandidat Théodore Ngoy Klage eingereicht. Das Gericht erklärte seinen Antrag für zulässig, aber unbegründet. Eine zweite Klage wurde für unzulässig erklärt.
Laut den vom Gericht bestätigten Ergebnissen gewann der amtierende Präsident Tshisekedi die Wahl mit rund 73 Prozent der Stimmen. Der zweitplatzierte Kandidat Moïse Katumbi erhielt etwas mehr als 18 Prozent der Stimmen. Tshisekedi soll laut dem Zeitplan der nationalen Wahlkommission Céni am 20. Januar vereidigt werden.
Die Wahl in dem flächenmäßig zweitgrößten Land Afrikas war von logistischen Problemen und Gewalt überschattet. Laut Berichten lokaler Medien öffneten mancherorts Wahlbüros zu spät, weil Unterlagen fehlten. Im Osten des Kongo konnten Menschen wegen der schlechten Sicherheitslage teils nicht ihre Stimme abgeben.
Der Kongo mit rund 100 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Vor allem in den östlichen Provinzen Ituri und Nord-Kivu kämpfen bewaffnete Gruppen und Milizen seit Jahren um die Macht und die Kontrolle über Rohstoffe. Neben einem Staatsoberhaupt wurden auch die 500 Mitglieder der Nationalversammlung, die Vertreter für 26 Provinzparlamente sowie die Gemeinderäte gewählt.