Mexiko-Stadt, Havanna (epd). Nach einem Abbau von Subventionen wird Benzin in Kuba ab Februar über 500 Prozent teurer. Das kündigte Finanzminister Vladimir Regueiro Ale am Montag (Ortszeit) im staatlichen Fernsehen an. Normalbenzin werde 132 kubanische Pesos (rund 1 Euro) pro Liter kosten statt wie bisher 25 Pesos, eine Steigerung um 528 Prozent. Ähnlich massive Teuerungen seien bei allen anderen Kraftstoffen auf 0,87 bis 1,51 Euro geplant.
Die Karibikinsel leidet unter einem zunehmenden Devisendefizit, das zu gravierenden Engpässen bei der Versorgung von Treibstoff, Dünger und anderen Importprodukten führt. Die Preiserhöhungen seien dringend notwendig, sagte Regueiro. „Diese Maßnahmen zielen darauf ab, unsere Wirtschaft zu reaktivieren.“
Neben dem Spritpreis sollen auch die Stromtarife für Großabnehmer (mehr als 500 kWh) ab März um 25 Prozent steigen. Die Tarife für Flüssiggas, dem bevorzugten Gas zum Kochen, werden von 180 auf 225 Pesos pro Flasche angehoben. Die kubanische Regierung wird außerdem 29 neue Tankstellen eröffnen, die Benzin ausschließlich gegen US-Dollar verkaufen, um Devisen für den Kauf von Kraftstoff auf dem internationalen Markt zu verdienen.