Geisa (epd). Die Gedenkstätte Point Alpha an der ehemaligen Grenze zwischen Nato und Warschauer Pakt äußert sich zufrieden mit dem Besucherinteresse im Jahr 2023. Bis Mitte Dezember seien mehr als 55.600 Besucher gezählt worden, sagte Vorstand Benedikt Stock dem Evangelischen Pressedienst (epd) im thüringischen Geisa. Das bedeute eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr, auch wenn damit das Vor-Corona-Niveau noch nicht wieder ganz erreicht worden sei.
Point Alpha war von 1968 bis 1989 einer von vier US-Beobachtungsstützpunkten an der innerdeutschen Grenze. Nach 1994 entwickelte eine Bürgerinitiative aus der Liegenschaft eine Mahn-, Gedenk- und Begegnungsstätte zur innerdeutschen Teilung an der Straße zwischen dem thüringischen Geisa und dem benachbarten Rasdorf in Hessen.
„Die Menschen wollen die Vorträge, Aktionen oder Seminare in Präsenz am authentischen Geschichtsort wahrnehmen“, sagte Vorstand Stock. Gut nachgefragt seien vor allem auch die fast 1.300 thematischen Führungen. Dem selbst gestellten Auftrag von Aufarbeitung, Erinnerung und Bildung widme sich die Point Alpha Stiftung mit ungebrochener Intensität. Gerade in einer Zeit, in der mitten in Europa wieder ein grausamer Krieg tobe, gelte es mehr denn je, die Bedeutung und die Werte der demokratischen Kultur in den Blickpunkt zu rücken.
„Die Zusammenarbeit mit den Schulen ist für uns von unschätzbarem Wert“, sagte Stock. Knapp 470 Führungen seien von Schulklassen gebucht worden. Das zeige, dass die Schulen die deutsch-deutsche Geschichte fest auf dem Stundenplan haben.