Bonn (epd). Die Volkshochschulen haben die von der Corona-Pandemie verursachten Einbrüche bei den Belegungen und die finanziellen Einbußen überwunden. Die Einrichtungen befinden sich laut einer Erhebung „in einem deutlichen Aufwärtstrend“, wie der Deutsche Volkshochschul-Verband am Mittwoch in Bonn mit Verweis auf eine Statistik für das Jahr 2022 mitteilte. Demnach verzeichneten die Volkshochschulen in Deutschland im vorvergangenen Jahr wieder mehr Kurse und Veranstaltungen, steigende Belegungszahlen sowie eine Zunahme an Unterrichtsstunden.
Bundesweit fanden an den Volkshochschulen im Jahr 2022 wieder mehr als 500.000 Kurse und Veranstaltungen mit rund 13,5 Millionen Unterrichtsstunden statt. Das bedeutet eine Steigerung um 45 Prozent im Vergleich zum Jahr zuvor. Noch größer war der Aufschwung bei den Teilnehmerzahlen: Gegenüber dem Corona-Jahr 2021 stiegen die Zahlen um mehr als 60 Prozent auf über 5,43 Millionen Belegungen.
Die größten Zugewinne erfasst die Statistik in den Programmbereichen „Kultur und Gestalten“ (plus 75 Prozent) sowie „Gesundheit“ (plus 70 Prozent). Einen deutlichen Zuwachs erfuhr auch der Integrationskursbereich. Durch den Zuzug von Geflüchteten aus der Ukraine stieg die Nachfrage nach Deutschkursen in 2022 sprunghaft an. Den Angaben zufolge besuchten doppelt so viele Menschen einen Integrationskurs an einer Volkshochschule als noch im Jahr 2021.
Die Statistik wird jährlich vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung erstellt. Erste Berichte der Volkshochschulen lassen den Angaben zufolge darauf schließen, dass sich der positive Trend auch im vergangenen Jahr fortgesetzt hat. Der Deutsche Volkshochschul-Verband ist der Bundesverband der Landesverbände der Volkshochschulen. Der Verband vertritt mehr als 850 Volkshochschulen mit rund 2.800 Außenstellen in Deutschland.