München (epd). Die Mehrheit der deutschen Unternehmen hat ihren Mitarbeitenden bereits einen steuer- und abgabenfreien Inflationsausgleich gezahlt. Wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Münchner Ifo-Instituts hervorgeht, haben bislang 72 Prozent der Firmen einen solchen Ausgleich bezahlt. Weitere 16 Prozent planen, diese Prämie demnächst zu überweisen.
„Grund für die Auszahlung dieser Prämie ist vor allem eine höhere Motivation ihrer Mitarbeitenden“, sagte ifo-Expertin Daria Schaller. Bei 27 Prozent erfolgte die Auszahlung als Teil eines Tarifabschlusses. 12 Prozent der Befragten wollen demnach keine Prämie auszahlen. Befragt wurden rund 1.000 Personalleiterinnen und -leiter.
Mit zunehmender Unternehmensgröße steigt der Umfrage zufolge die Bereitschaft zur Inflationsausgleichsprämie. Bei 93 Prozent der Unternehmen ab 500 Mitarbeitenden gibt es die Prämie, bei kleineren Betrieben sind es 84 Prozent. Firmen in der Industrie zahlen mit 93 Prozent (vollzogen oder geplant) häufiger als Unternehmen im Handel (86 Prozent) und bei den Dienstleistern (85 Prozent).
71 Prozent der Befragten sehen die Prämie als zusätzliche Möglichkeit, die Mitarbeitenden zu motivieren. Gut die Hälfte (56 Prozent) nutzt damit den steuerlichen Vorteil aus. 49 Prozent geben als Grund ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt an. „Kleine Firmen stellen vor allem die Motivation ihrer Belegschaft in den Vordergrund, große Unternehmen zahlen öfter bei einem Tarifabschluss“, sagte Schaller.
Die sogenannte Inflationsausgleichsprämie erlaubt es Arbeitgebern seit dem 26. Oktober 2022, ihren Beschäftigten steuer- und abgabenfrei einen Betrag bis zu 3.000 Euro zu gewähren. Dies hat die Bundesregierung per Gesetz als Teil des dritten Entlastungspakets als Antwort auf die erhöhten Energiepreise festgelegt. Hierbei handelt es sich um eine freiwillige Leistung. Die Möglichkeit der Auszahlung dieser Prämie gilt bis Ende 2024. In manchen Tarifverträgen wurde die Prämie zudem als allgemein verbindlich beschlossen.