Dortmund (epd). Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat die Anhebung des Pflegegelds als unzureichend kritisiert. „Die sich auftürmende Kosten-Lawine begräbt die über vier Millionen pflegebedürftigen Menschen daheim. Denn die Erhöhung des Pflegegelds um fünf Prozent zum Januar verpufft“, erklärte Stiftungsvorstand Eugen Brysch am Montag in Dortmund.
Das Pflegegeld wird ab 1. Januar angehoben. Die Beträge, die Pflegebedürftige der Pflegegrade 2 bis 5 für die eigenständige Sicherstellung der Pflege einsetzen - und in der Regel als Anerkennung an pflegende Angehörige weitergeben - steigen um fünf Prozent. Gleichzeitig werden auch die Leistungsbeträge für ambulante Pflegesachleistungen, also häusliche Pflegehilfen durch ambulante Pflege- und Betreuungsdienste, um fünf Prozent angehoben.
„Schon die Preissteigerungen des vergangenen Jahres sind damit nicht ausgeglichen“, kritisierte Brysch: „Zudem sind die Geldleistungen seit sieben Jahren eingefroren.“ Erst im Jahre 2028 wolle der Gesetzgeber die zugesicherte Dynamisierung wiederaufnehmen. Brysch: „Davongaloppierende Energiekosten, die von der Bundesregierung nicht ausgeglichen werden, und weiter steigende Löhne sind von den Betroffenen allein zu stemmen.“
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) müsse jetzt dafür sorgen, dass die Erhöhung des Pflegegelds dem Grundbedarf der Hilfsbedürftigen gerecht wird, forderte Brysch weiter. Eine Dynamisierung schon im Jahr 2025 sei überfällig. Ebenso benötige es eine Umstellung der Pflegeversicherung. Vorsorge sei für die junge und mittlere Generation nur möglich, „wenn die Menschen schon heute wissen, wie hoch der Eigenanteil maximal später sein wird. Die Pflegeversicherung muss endlich eine echte Teilkaskoversicherung werden.“