Kampala, Kinshasa (epd). Die Präsidentschaftswahl in der Demokratischen Republik Kongo hat am Mittwoch teilweise mit Verzögerungen begonnen. In einigen Wahllokalen gab es Probleme beim Einrichten der Wahlgeräte, wie der UN-finanzierte Sender Radio Okapi berichtete. Die Wahlbehörde Ceni versicherte, dass die mehr als 40 Millionen registrierten Wählerinnen und Wähler ihre Stimme rechtzeitig abgeben können.
Als Favoriten für das Amt des Staatschefs gelten der derzeitige Präsident Félix Tshisekedi und der Oppositionspolitiker Moïse Katumbi. 19 Kandidatinnen und Kandidaten stehen zur Wahl. Mehrere Anwärterinnen und Anwärter hatten bereits vor der Abstimmung ihre Kandidatur zurückgezogen. Auch die 500 Mitglieder der Nationalversammlung, die Vertreter für 26 Provinzparlamente sowie die Gemeinderäte werden gewählt.
Der Kongo zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. In dem flächenmäßig zweitgrößten Staat Afrikas leben rund 100 Millionen Menschen. Vor allem der Osten ist von Konflikten und Gewalt geprägt. Seit Jahren kämpfen dort Dutzende bewaffnete Milizen um die Macht und die Kontrolle über Rohstoffe und Ressourcen. Millionen von Menschen wurden laut den UN vertrieben.
Wegen der angespannten Sicherheitslage und logistischer Schwierigkeiten bei der Lieferung von Wahlunterlagen gab es bereits vor der Abstimmung Bedenken. Laut einem Bericht des britischen Nachrichtensenders BBC haben die Behörden versprochen, den Internetzugang während der Wahl nicht zu unterbrechen. Jedoch wurden die Land- und Seegrenzen für 24 Stunden geschlossen.
Zum ersten Mal in der Geschichte des zentralafrikanischen Landes werden auch etwas mehr als 13.000 im Ausland lebende Kongolesinnen und Kongolesen ihre Stimme abgeben können. Möglich ist dies in Südafrika, Frankreich, den USA, Kanada und Belgien. Zuletzt wurden im Kongo im Jahr 2018 Wahlen abgehalten.