Kampala, Kinshasa (epd). Überschattet von Konflikten und Gewalt wird am Mittwoch in der Demokratischen Republik Kongo ein neuer Präsident gewählt. Vor allem im Osten des afrikanischen Landes, wo viele bewaffnete Gruppen aktiv sind, ist unklar, ob die Menschen ihre Stimme abgeben können. Vor der Abstimmung dominierten in den Kampagnen der Kandidatinnen und Kandidaten die Themen Sicherheit, Gesundheit und Bildung.
Für das Präsidentenamt stehen mehr als 20 Anwärterinnen und Anwärter zur Wahl, darunter der derzeitige Staatschef Félix Tshisekedi. Auch der Unternehmer Moïse Katumbi sowie der Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege kandidieren. Zuletzt wurden in dem zentralafrikanischen Land im Dezember 2018 Wahlen abgehalten.
Neben einem Staatsoberhaupt werden auch die 500 Mitglieder der Nationalversammlung, die Vertreter für 26 Provinzparlamente sowie die Gemeinderäte gewählt. Rund 40 Millionen der knapp 100 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner sind wahlberechtigt.
Im Osten des afrikanischen Landes kämpfen bewaffnete Gruppen und Milizen seit Jahren um die Macht und die Kontrolle über Rohstoffe. Seit Anfang Oktober gab es zudem im ganzen Land laut „Human Rights Watch“ immer wieder gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Anhängern rivalisierender Parteien. Laut Berichten des britischen Senders BBC wurden am Sonntag zwei Parlamentskandidaten getötet, als sie um Stimmen warben.
Trotz der Herausforderungen bei der Verteilung von Wahlmaterial versicherte Regierungssprecher Patrick Muyaya, dass pünktlich zur Abstimmung alles bereitstehen werde. Es seien Flugzeuge der kongolesischen und der ägyptischen Armee sowie der UN-Friedenstruppe Monusco im Einsatz, um die Unterlagen in dem flächenmäßig zweitgrößten Land Afrikas zu verteilen.