"Initiative kulturelle Integration" übergibt Thesen an Kanzleramt

"Initiative kulturelle Integration" übergibt Thesen an Kanzleramt

Berlin (epd). Die „Initiative kulturelle Integration“, ein Bündnis aus staatlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen, hat am Montag ihre Thesen für ein gelingendes Miteinander in einer vielfältigen Gesellschaft an das Kanzleramt übergeben. Kulturelle Integration sei der Schlüssel für friedliches Zusammenleben, heißt es im Vorwort der Thesen. Gefordert seien dabei alle in Deutschland lebenden Menschen. Das Papier nahm Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt (SPD) entgegen, weil Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wegen einer Corona-Infektion persönliche Termine absagen musste.

Einwanderung in jeglicher Form, ob durch Flucht, gezielte Anwerbung oder aus familiären Gründen, verändere eine Gesellschaft und erfordere Offenheit, Respekt, Anerkennung und Toleranz „auf allen Seiten“, heißt es in dem Papier. Das Schüren von Ängsten und Feindseligkeiten spalte hingegen die Gesellschaft.

Die 15 Thesen fordern die Anerkennung der Werte des Grundgesetzes und Respekt gegenüber den Entscheidungen der parlamentarischen Demokratie. Weitere Thesen beschäftigen sich mit Geschlechtergerechtigkeit, Religionsfreiheit, freier Meinungsbildung, Sprache, Bildung, Auseinandersetzung mit der Geschichte sowie Erwerbsarbeit als Voraussetzung für Teilhabe.

Die „Initiative kulturelle Integration“ hatte erstmals 2017 Thesen für ein Zusammenleben in der pluraler werdenden Gesellschaft vorgelegt und diese nun aktualisiert. Dem Bündnis gehören 28 staatliche und nicht-staatliche Stellen und Organisationen an, darunter das Bundesinnenministerium und mehrere Bundesbeauftragte, kommunale Spitzenverbände, Verbände der freien Wohlfahrtspflege, der Deutsche Kulturrat, ARD, ZDF und Medienverbände sowie Religionsgemeinschaften, darunter die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die katholische Deutsche Bischofskonferenz und der Zentralrat der Juden in Deutschland.