Berlin (epd). Die letzten bis vor Kurzem in Mali stationierten Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sind auf dem Rückweg nach Deutschland. Wie ein Sprecher des deutschen Verteidigungsministeriums am Freitag in Berlin mitteilte, wurden die 300 Personen am Nachmittag im niedersächsischen Wunstorf erwartet, wo Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sie begrüßen wollte. Nach zehn Jahren ende damit das militärische Engagement der Bundeswehr in Mali, sagte der Sprecher.
Die UN-Mission Minusma, an der sich Deutschland beteiligt hatte, wurde am Montag offiziell beendet. Am Dienstag wurden die letzten deutschen Soldaten abgezogen und zunächst in die senegalesische Hauptstadt Dakar geflogen. Wie der Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte, befindet sich noch militärisches Material, das die Bundeswehr nach Mali gebracht hatte, in der Region, vor allem in der nigrischen Hauptstadt Niamey. Der Rücktransport könnte noch bis ins nächste Jahr andauern, sagte er.
Ziel der UN-Mission in Mali war es, islamistischen Terror in dem westafrikanischen Land zu bekämpfen und für Stabilität zu sorgen. Bis heute hat sich die Sicherheitslage jedoch nicht verbessert. Ein Grund für den Abzug ist, dass Militärs, die sich in der Hauptstadt Bamako an die Macht geputscht hatten, den UN-Einsatz immer wieder behinderten.
Die Vereinten Nationen hatten in den vergangenen zehn Jahren rund 15.000 Sicherheitskräfte in Mali stationiert. Insgesamt 310 Minusma-Beschäftigte starben während der Zeit. Bei dem Einsatz kamen nach Angaben des Verteidigungsministeriums auch drei deutsche Soldaten ums Leben, zwölf Bundeswehrangehörige wurden verwundet. Der Einsatz in Mali galt als einer der gefährlichsten.