Düsseldorf (epd). Die Pläne zur Digitalisierung des Gesundheitswesens sind nach Ansicht der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Selbsthilfe bislang noch nicht ausreichend auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten abgestimmt. Die Einführung eines digitalen Gesundheitswesens erfolge zum jetzigen Zeitpunkt weitgehend ohne Einbindung der Patienten und berücksichtige ihre Bedürfnisse zu wenig, erklärte die Dachorganisation von 125 Selbsthilfeorganisationen von Menschen mit Behinderung, chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen am Donnerstag in Düsseldorf. Anlass waren die am Donnerstag vollzogenen Abstimmungen des Bundestages über das Digital-Gesetz und das Gesundheitsdatennutzungsgesetz.
„Die Digitalisierung des Gesundheitswesens stellt eine große Chance für die Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung für alle Bürgerinnen und Bürger dar“, sagte der Bundesgeschäftsführer der BAG Selbsthilfe, Martin Danner. „Dies setzt aber voraus, dass die Digitalisierung partizipativ aus der Perspektive der Patientinnen und Patienten heraus gestaltet wird, sodass sie vor allem für chronisch kranke und behinderte Menschen, die dauerhaft auf ärztliche Versorgung und Betreuung angewiesen sind, einen unmittelbar spürbaren Nutzen hat.“
Gemeinsam mit weiteren Organisationen hat sich die BAG Selbsthilfe daher in einem Offenen Brief an die Bundesregierung gewandt. Darin formulieren die Absender zehn Eckpunkte der Digitalisierung im Gesundheitswesen als Grundvoraussetzung sowie gesellschaftliche und technische Mindestanforderungen, die ihrer Ansicht nach bislang nicht ausreichend berücksichtigt wurden.