Frankfurt a.M., Islamabad (epd). Afghanische Flüchtlinge in Pakistan, die auf eine Asylzusage in einem westlichen Land warten, dürfen bis Ende Februar in Pakistan bleiben. Die pakistanische Regierung verlängerte deren Abschiebefrist von Ende des Jahres um zwei Monate, wie die Zeitung „Dawn“ am Donnerstag berichtete. Das betrifft auch Tausende Afghaninnen und Afghanen, die auf eine Einreise nach Deutschland hoffen. Sie müssen für ihre Anträge und Sicherheitsüberprüfung nach Pakistan, weil es in Afghanistan keine deutsche Vertretung mehr gibt.
Die Frist gilt für Geflüchtete aus Afghanistan, die sich ohne Aufenthaltserlaubnis in Pakistan aufhalten. Das Bußgeld für die Nichteinhaltung der Aufenthaltsfrist senkte die Regierung laut dem Bericht von 800 US-Dollar auf 400 Dollar (knapp 370 Euro).
Die pakistanische Regierung hatte Anfang Oktober Ausländern ohne gültige Aufenthaltspapiere ein Ultimatum bis Ende des Monats gestellt, um das Land zu verlassen. Das betraf etwa 1,7 Millionen der insgesamt rund 4 Millionen im Nachbarland lebenden Afghaninnen und Afghanen. Den Vereinten Nationen zufolge sind inzwischen mehr als 450.000 von ihnen zurück in Afghanistan und leben fort zum großen Teil ohne ausreichend Nahrung und für den Winter geeignete Unterkünfte.
Die Bundesregierung hatte nach der Machtübernahme der Taliban im August 2021 ein Aufnahmeprogramm für besonders gefährdete Afghaninnen und Afghanen eingerichtet, über das eigentlich monatlich 1.000 Menschen nach Deutschland einreisen sollten. Tatsächlich gab es die ersten Einreisen erst in diesem September. Das Programm sieht eine Ausreise über Pakistan vor, weil die dortige deutsche Botschaft die Anträge überprüft.