Dubai (epd). Auf der UN-Klimakonferenz in Dubai liegt nach heftiger Kritik am ersten Beschlussentwurf ein neuer Text vor. In der am Mittwochmorgen (Ortszeit) veröffentlichten Vorlage werden die Staaten zu einer Abkehr von fossilen Brennstoffen in Energiesystemen aufgerufen. Der Gipfel war unter anderem wegen des Streits über einen Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle in die Verlängerung gegangen.
In dem vorgelegten Beschlussentwurf wird der Umstieg weg von fossilen Brennstoffen als eine von mehreren Maßnahmen genannt, um die Treibhausgasemissionen zu senken. Damit soll erreicht werden, dass die Erderwärmung bei 1,5 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit gestoppt wird. Ein Ausstieg („phase out“) wird in dem Text aber nicht explizit genannt.
Die Staaten werden in der Beschlussvorlage auch dazu aufgerufen, die Kapazitäten erneuerbarer Energien bis 2030 zu verdreifachen. Die Energieeffizienz soll im gleichen Zeitraum verdoppelt werden. Gesondert genannt wird in dem Papier Kohle: Dazu heißt es, ihr Herunterfahren solle beschleunigt werden.
Der neue Beschlussentwurf war ursprünglich für Dienstag, den offiziellen Schlusstag der Konferenz, erwartet worden. Ein am Montagabend von Konferenzpräsident Sultan al-Dschaber vorgelegter Text war auf viel Widerstand gestoßen. Darin war lediglich von einer Reduktion von Produktion und Konsum fossiler Brennstoffen die Rede. Unter anderem die Bundesregierung und die EU lehnten den Text ab.
Ein Beschluss muss einstimmig im Plenum der Klimakonferenz verabschiedet werden. Widerstand gegen einen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen kam unter anderem von Saudi-Arabien.