Erfurt (epd). Der ehemalige Erfurter Oberbürgermeister Manfred Ruge tritt von seinem Amt als Vorsitzender des Trägervereins des 103. Deutschen Katholikentags zurück. Wie die Geschäftsstelle des Katholikentags am Montag in Erfurt mitteilte, endet Ruges Mitgliedschaft im Verein bereits am Mittwoch.
Der 78-Jährige hatte in den vergangenen Tagen in Medienberichten seine Rücktrittsabsichten unter anderem mit der mangelnden Berücksichtigung ostdeutscher Interessen in der Programmgestaltung des Christentreffens begründet. Ruge hatte demnach wiederholt kritisiert, dass der vom 29. Mai bis 2. Juni 2024 in Erfurt geplante Katholikentag den deutschen Osten, die Ökumene und die Erfahrungen der Wendezeit zu wenig repräsentiere. Dabei sei seine Kritik zunehmend als Belastung empfunden worden, bedauerte Ruge.
Das gastgebende Bistum Erfurt und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) als Veranstalter des Katholikentags würdigten unterdessen das große Engagement Ruges in den zurückliegenden Monaten. So lobte der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr, jenseits zunehmender Differenzen habe sich Ruge „mit großer Leidenschaft für den Katholikentag eingesetzt“. Ihm seien viele Inspirationen, das Netzwerken in und um Erfurt und die Unterstützung bei vorbereitenden Veranstaltungen zu verdanken.
Ruge hatte seinen Rücktritt zudem in der Trägervereinssitzung am 6. Dezember angekündigt. Der Trägerverein des Katholikentags will die Nachfolge im Rahmen einer außerordentlichen Sitzung im neuen Jahr klären.