Paderborn (epd). Papst Franziskus hat zwei neue Erzbischöfe in Deutschland ernannt: Erzbischof von Paderborn wird der frühere Mainzer Weihbischof Udo Bentz, Erzbischof von Bamberg wird Weihbischof Herwig Gössl, wie der Vatikan am Samstag mitteilte. Nach gut einjähriger Vakanz tritt Bentz die Nachfolge von Hans-Josef Becker an, der 19 Jahre an der Spitze des Erzbistums gestanden hatte und im vergangenen Jahr im Alter von 74 Jahren aus dem Amt geschieden war.
Gössl folgt auf Ludwig Schick, der ebenfalls aus Altersgründen Ende vergangenen Jahres dem Papst seinen Rücktritt angeboten hatte, wie es in der katholischen Kirche üblich ist. Schick hatte das Erzbistum seit 2002 gut 20 Jahre lang geleitet.
Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, gratulierte beiden neuen Erzbischöfen. Er freue sich mit den Gläubigen in Paderborn, dass sie einen Bischof bekämen, der das Ohr am Puls der Zeit ebenso habe wie bei den Sorgen und Hoffnungen der Menschen, sagte Bätzing laut Mitteilung der Bischofskonferenz. Gössls Berufung in Bamberg stehe für Kontinuität. Vor allem dessen „menschenfreundliche Art und tiefgründige Spiritualität“ würden Gössls Dienst in Zukunft kennzeichnen, sagte der Limburger Bischof.
Gössl sagte am Samstag im Bamberger Dom, er habe sich um dieses Amt nicht beworben. „Man kann sich auch nicht bewerben“, sagte der 56-Jährige. Er habe auch nicht darauf gedrängt, Papst Franziskus habe ihn ernannt. Er würde aber „nirgends lieber Erzbischof“ sein als „hier in Bamberg“, betonte er in seiner kurzen Ansprache nach Bekanntgabe der Personalie, die von den Gästen im Dom mit großem Applaus quittiert wurde. Der gebürtige Münchner Gössl ist seit dem Jahr 2014 Weihbischof und Domprobst im Erzbistum Bamberg. Zuletzt hatte er als Diözesanadministrator übergangsweise die Amtsgeschäfte nach Schicks Ausscheiden geführt.
Der ebenfalls 56-jährige Bentz wurde 2015 zum Bischof geweiht. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf ernannte ihn 2017 zu seinem Generalvikar und zum Diözesanökonom. Bentz bekannte sich zu einer der Welt zugewandten Kirche, die die Sorgen und Nöte der Menschen ernst nimmt. „An der Wirklichkeit vorbei kann man nicht geistlich sein“, sagte er bei seiner Vorstellung im Dom zu Paderborn.
Die Diözesen Paderborn und Bamberg gehören zu den insgesamt sieben Erzbistümern in Deutschland. Zum Erzbistum Paderborn gehören die Bistümer Fulda, Erfurt und Magdeburg. Die Diözese Paderborn erstreckt sich über große Teile Westfalens sowie Teile des hessischen Landkreises Waldeck-Frankenberg und die niedersächsische Stadt Bad Pyrmont. Das Erzbistum Paderborn ist mit 1,36 Millionen Mitgliedern das sechstgrößte der 27 katholischen Bistümer in Deutschland.
Das Erzbistum Bamberg umfasst fast den gesamten Regierungsbezirk Oberfrankens, weite Teile von Mittelfranken und kleinere Gebiete von Unterfranken und der Oberpfalz. Von den knapp rund 2,1 Millionen Menschen, die dort leben, bekennen sich etwa 629.400 zur römisch-katholischen Kirche. Zum Erzbistum gehören die Bistümer Eichstätt, Würzburg, sowie das in Rheinland-Pfalz gelegene Bistum Speyer.