Dubai, Berlin (epd). Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat eine „klare Kurskorrektur“ auf der UN-Klimakonferenz in Dubai angemahnt. Um das 1,5-Grad-Ziel in Reichweite zu halten, brauche es „ein globales Bekenntnis, dass wir alle schrittweise aus den fossilen Energien aussteigen“, sagte Baerbock am Donnerstag vor ihrer Reise nach Dubai. Sie forderte zudem eine Verdreifachung der erneuerbaren Energien sowie eine Verdopplung der Energieeffizienz bis 2030.
Ein globales Bekenntnis zum Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle sei „der weiteste und schwierigste Sprung“, betonte Baerbock. „Dafür werden wir in Dubai hart kämpfen, in den Verhandlungen auch noch am kleinsten Schräubchen drehen, wenn nötig.“
Das Pariser Klimaziel sieht vor, die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Derzeit steuert die Welt nach UN-Schätzungen auf eine Erwärmung von bis zu 2,9 Grad zu. Noch bis Dienstag beraten Delegierte aus fast 200 Staaten in Dubai über die weiteren Schritte zur Eindämmung der Klimakrise. Als einer der großen Streitpunkte gilt seit Jahren der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen.
Baerbock lobte den Auftakt der von den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgerichteten Konferenz. Statt lange über die Agenda zu streiten, sei gleich am ersten Tag der Fonds für Klimaschäden und Verluste eingerichtet worden. Diesen Schwung wolle sie in die Endphase der Verhandlungen mitnehmen, sagte Baerbock.
Die 28. UN-Klimakonferenz, im Fachjargon auch COP28 genannt, endet offiziell am Dienstag. In den vergangenen Jahren gingen die Klimagipfel jedoch länger, weil sich die Staaten bei wichtigen Fragen nicht einigen konnten.