Auch wenn er mit Religionen nichts anfangen könne, bete er täglich, sagte der Sänger, der sich "Der Graf" nennt, in einem Interview der in Hannover und Hamburg erscheinenden "Evangelischen Zeitung". Er bete auch grundsätzlich auch vor jedem Bühnenauftritt. Bislang habe er aber noch keine Religion gefunden, in der er sich hundertprozentig zu Hause fühle: "Brauche ich auch nicht, für mich ist der liebe Gott überall."
Menschen, die sich den religiösen Ritualen, Gesetzen und Geboten nicht unterwürfen, würden in der Bibel als "Unheilige" bezeichnet, sagte "Der Graf". "Da war mir klar, so möchte ich gern heißen."
"Der Graf" besucht Krebsstationen und Hospize
Er sei katholisch erzogen worden, sagte der aus Aachen stammende Künstler. Seinen ersten Musikkontakt habe er im Kinderchor einer katholischen Kirche gehabt. Noch heute besuche er hin und wieder Kirchen. "Es gibt Momente, wo ich eine kleine Kerze anzünde, obwohl ich das auch zu Hause machen könnte. Manchmal brauch ich das."
Lieder seiner Band würden bei Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen gespielt, sagte "Der Graf". Der Song "Geboren, um zu leben" werde häufig für Trauerfeiern ausgewählt. "Das heißt, in dem Moment feiert man das Leben, das ist so eine Herangehensweise an Abschied, die ich super wichtig finde." Er habe Krebsstationen und Hospize besucht, weil die Menschen sich das gewünscht hätten, sagte der Künstler. "Danach war die Sichtweise auf das eigene Leben eine ganz andere." So habe sich seine Definition vom eigenen Glück verändert: "Mein Glück ist es, wenn ich gesund bin, das war's. Punkt."