Bonn (epd). Friedensaktivisten rufen in einer bundesweiten Aktionswoche zu mehr Schutz und Asyl für Kriegsdienstverweigerer auf. Unter anderem vor EU-Einrichtungen sowie vor Botschaften und Konsulaten von Russland, Belarus und der Ukraine finden bis Sonntag Kundgebungen statt. Hinter dem Aufruf stehen rund 30 Organisationen aus der Friedensarbeit und christliche Organisationen wie die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK), die deutsche Sektion der katholischen Bewegung Pax Christi und das ökumenische Netzwerk „Church and Peace“. Anlass der Aktion ist der Internationale Tag der Menschenrechte am 10. Dezember.
Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Friedrich Kramer von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, mahnte zum Start der Aktionswoche am Montag erneut den Schutz von Kriegsdienstverweigerern und Deserteuren aus Russland, Belarus und der Ukraine an. Diesen Menschen müsse in Deutschland und der EU Asyl gewährt werden, forderte er in einem in Bonn veröffentlichten Grußwort. Viele junge Menschen aus diesen Ländern seien wegen ihrer Gewissenshaltung Verfolgung ausgesetzt, viele würden auch mit Gefängnis und Tod bedroht.
„Kriegsdienstverweigerung ist aber ein Menschenrecht. Wer den Dienst mit der Waffe aus Gewissensgründen ablehne, wer deshalb flüchtet und wem dafür Verfolgung droht, der braucht Hilfe, Schutz und Asyl“, betonte Kramer.