Hannover (epd). Mit einem Gottesdienst hat die evangelische Landeskirche Hannovers am Freitag ihre frühere Kirchenamtspräsidentin Stephanie Springer (56) offiziell verabschiedet. Die promovierte Juristin hatte Ende Oktober eine neue Stelle im niedersächsischen Justizministerium angetreten. Springer war seit 2013 Präsidentin des Landeskirchenamtes in Hannover und stand damit an der Spitze der Verwaltung der größten Landeskirche in Deutschland. Seit 2015 gehörte sie auch zum Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). An dem Gottesdienst in der Marktkirche in Hannover nahmen zahlreiche Mitglieder der Kirchenleitung teil, unter ihnen auch die Mitglieder der Landessynode, des Kirchenparlaments.
In der Predigt erinnerte der Theologische Vizepräsident des Landeskirchenamtes, Ralph Charbonnier, an das Wirken des Reformators Martin Luther (1483-1546) und nahm dabei vielfach Bezug auf das neue „Reformationsfenster“ des Künstlers Markus Lüpertz in der Marktkirche. Der junge Luther habe immer wieder leidenschaftlich um Sinn und Orientierung gerungen und nach Zielen gesucht, sagte Charbonnier. Dabei habe er die „Tiefenschichten“ der Bibel entdeckt.
Dies könne auch heute wegweisend sein für kirchenleitendes Handeln und bei der Suche nach Lösungen in einer Zeit des kirchlichen Umbruchs. An Springer gewandt sagte Charbonnier: „Auch für dich war diese intensive Suche nach Zielbildern von Kirche ein Herzensanliegen - je länger, je mehr.“
Im Ministerium ist Springer inzwischen als Leiterin der Abteilung Justizvollzug tätig. Mit der neuen Stelle kehrte sie zu ihren juristischen Wurzeln zurück. Bereits von 2001 bis 2013 war sie in der niedersächsischen Justiz tätig, zuletzt als Richterin am Oberlandesgericht Celle. Mit dem Gottesdienst endete die Herbsttagung der Landessynode.