Magdeburg (epd). Die Magdeburger Synagogen-Gemeinde feiert am 8. Dezember ihren ersten Gottesdienst in der neu erbauten Synagoge. Zu diesem Anlass werde die Tora-Rolle feierlich in das neue jüdische Gotteshaus übertragen, teilte die Gemeinde am Montag in Magdeburg mit. Zwei Tage später wird dann die neue Synagoge in einem Festakt feierlich eröffnet, zu dem auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, erwartet werden.
Die Vorstandsvorsitzende der Synagogen-Gemeinde, Inessa Myslitska, nannte die Fertigstellung der neuen Synagoge ein „Wunder“. Seit dem Wiederanwachsen der Gemeinde in den 1990er Jahren habe man über einen Synagogen-Neubau diskutiert. „Es war eine sehr mühsame, kreative und unschätzbare Arbeit“, resümierte Myslitska.
Das neue Gotteshaus steht unweit der alten Synagoge aus dem 19. Jahrhundert, die in der Reichspogromnacht am 9. November 1938 zerstört wurde. Die neue Synagoge verfügt über 120 Sitzplätze, einen Gemeindesaal sowie über eine Mikwe, ein jüdisches Ritualbad.
Das Gebäude hat laut Verwaltungsleiter Helmut Siebert rund 7,6 Millionen Euro gekostet, davon gut 2,8 Millionen für Sicherheitstechnik. Das Grundstück wurde der Gemeinde vor vier Jahren von der Stadt Magdeburg geschenkt. Auch das Land Sachsen-Anhalt fördert den Neubau mit einem Zuschuss von 2,8 Millionen Euro, der aufgrund gestiegener Kosten nochmals aufgestockt wurde. Die Gemeinde hat derzeit nach eigenen Angaben rund 400 Mitglieder sowie zahlreiche nichtjüdische Familienangehörige, die am Gemeindeleben teilnehmen.