Berlin (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich erleichtert gezeigt über die erste Freilassung israelischer Geiseln durch die Terrororganisation Hamas. „Ich bin unendlich froh, dass die Freilassungen erster Geiseln, auch von deutschen Geiseln, begonnen haben“, sagte Steinmeier in einer Videobotschaft anlässlich seiner Reise nach Israel, Oman und Katar am Samstag in Berlin. Er danke den Vermittlern und betonte, dass der Weg zur Beendigung des Kampfes nur über die Freilassung aller Geiseln führen werde.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte am Freitagabend in Berlin mitgeteilt, dass unter den freigelassenen Geiseln auch vier Deutsche seien. Am Freitag waren 24 der von der Hamas festgehaltenen Geiseln freigekommen. Insgesamt sollen 50 verschleppte Kinder und Frauen freikommen. Im Gegenzug verpflichtete sich Israel zur Entlassung von palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen und einer mehrtägigen Feuerpause.
Steinmeier sagte weiter, dass ein Waffenstillstand heute nicht automatisch den Frieden von morgen brächte. „Es kann keinen dauerhaften Frieden geben, solange Hamas für Israel eine mörderische Bedrohung bleibt. Gleichzeitig darf der Krieg, den Israel jetzt führt, nicht jede Chance auf eine Verständigung in der Zukunft vergiften.“
Die Hamas hatte Anfang Oktober Israel überfallen, etwa 1.200 Menschen getötet und rund 240 Geiseln genommen. Israels Armee reagierte mit einem massiven Beschuss des Gaza-Streifens und riegelte das Gebiet ab, das die Hamas beherrscht. Im Gaza-Streifen leben 2,3 Millionen Menschen. Tausende Menschen kamen dort bereits ums Leben.