Freiburg (epd). Die Rolle von Wäldern im Klimaschutz wird nach Ansicht von Wissenschaftlern überschätzt. Wälder könnten nicht genügend Kohlendioxid aus der Atmosphäre entnehmen, um einen Anstieg der globalen Temperatur auf 1,5 oder 2 Grad Celsius zu begrenzen, mahnten Forschende der Universität Freiburg am Dienstag. Sie könnten zwar große Mengen Kohlenstoffdioxid speichern, seien aber selbst Leidtragende des Klimawandels.
Extremereignisse wie Hitze, Waldbrände und lange Trockenphasen führten zu einem klimabedingten Absterben der Bäume. Diese könnten dann kein Co2 mehr aufnehmen, sondern setzten vielmehr gespeichertes Kohlendioxid teilweise wieder frei, hieß es. Um Wälder als wichtigen Kohlenstoffspeicher zu erhalten, müsse vor allem die Erderwärmung begrenzt werden. Es gehe darum, die Nutzung fossiler Brennstoffe schnell und massiv zu reduzieren, mahnten die Experten der „Exzellenzcluster-Initiative Future Forests“ im Vorfeld der Weltklimakonferenz (COP 28), die ab 30. November in Dubai tagt.
Die bisherigen Ansätze zur Erhaltung und Restaurierung von Wäldern seien zu vergangenheitsorientiert, kritisierten die Wissenschaftler. Zu oft werde versucht, jahrzehntealte Waldökosysteme zu bewahren. Nötig sei jedoch eine Kombination aus natürlicher Entwicklung und aktivem Forstmanagement.