Berlin (epd). Arbeitgeber, Gewerkschaften und Kommunen haben sich bei einem Treffen mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) darauf verständigt, Geflüchtete schneller in Arbeit zu bringen. Heil sagte am Montag in Berlin nach dem Treffen mit dem DGB und Arbeitgebern, es sei ein Schulterschluss gelungen. Es gehe um die Vermittlung von 400.000 Menschen mit grundlegenden Deutschkenntnissen. Die Hälfte kommt aus der Ukraine und hat inzwischen die Integrations- und Sprachkurse absolviert.
Heil plädierte dafür, auch Menschen mit geringen Sprachkenntnissen einzustellen. Seinen Ankündigungen zufolge soll die von der Ampel-Koalition vorgesehene Lockerung der Arbeitsverbote für Geflüchtete einhergehen mit einer möglichst raschen Vermittlung in Arbeit. Dafür sind die Jobcenter zuständig. Die Geflüchteten ihrerseits sollen Vermittlungsangebote annehmen müssen. Der Geschäftsführer der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter, sagte, die Vermittlung in Arbeit müsse Vorrang haben. Das gelte auch für Ausbildungen und Arbeitsgelegenheiten. Alles sei besser als Transferleistungen, sagte Kampeter.
Von den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine sind 80 Prozent noch nicht berufstätig. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung geht inzwischen davon aus, dass die Hälfte in Deutschland bleiben könnte. Die meisten sind Frauen mit Kindern, weshalb die Kommunen Betreuungsplätze zur Verfügung stellen müssen.
Die Bundesregierung hatte Ende Oktober das Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit, Daniel Terzenbach, als Sonderbeauftragten für die Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen eingesetzt. Terzenbach sagte, man wolle „schnell und nachhaltig“ sein. Die Betreuung dürfe nicht aufhören, wenn die Menschen einen Arbeitsplatz haben, so müsste etwa die sprachliche Qualifizierung weitergehen.