Göttingen, Münster (epd). Ein Team der Universitätsmedizin Göttingen hat gemeinsam mit der Universität Münster die Wirksamkeit einer dritten Impfung gegen das Coronavirus erforscht. Die Untersuchungen an 213 Personen belege, dass eine Drittimpfung die Immunabwehr weiter verbessere, teilte die Universitätsmedizin am Freitag mit. Die untersuchten Personen waren allesamt Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Kliniken und der Fakultät. Die Ergebnisse seien bereits am 3. Oktober in der renommierten Fachzeitschrift „Journal of Medical Virology“ veröffentlicht worden.
Ausgangspunkt der Studie war den Angaben zufolge eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission des Robert Koch-Instituts in Berlin. Anfang November 2021 hatte sie allen Personen über 18 Jahren eine dritte Impfung gegen das Virus Sars-Cov-2 empfohlen. Diese sollte frühestens sechs Monate nach der zweiten Impfung, der Grundimmunisierung, erfolgen. Als Gründe für eine weitere Impfung seien die hohe Ansteckungsrate mit dem Virus sowie ein mit der Zeit nachlassender Impfschutz angeführt worden.
Zum Zeitpunkt der Empfehlung sei zunächst unklar gewesen, wie das Immunsystem auf Infektionen mit Sars-Cov-2 nach einer dritten Impfung reagiert, hieß es. Die Ergebnisse der Studie zeigen nun: Die Impfung allein erhöht sowohl die Menge und Qualität der Antikörper als auch die Immunantwort.
Dabei geht es um die Aktivität sogenannter T-Zellen, die bei der Abwehr von Virus-Infektionen besonders bedeutsam sind. Bei den untersuchten Probanden, die trotz der Drittimpfung eine Corona-Infektion durchmachten, sei eine zusätzliche Erhöhung der Antikörpermenge und -qualität festgestellt worden, aber kein weiterer Anstieg der zellvermittelten Immunantwort.