Genf, Jerusalem (epd). Die Gesundheitskrise im umkämpften und abgeriegelten palästinensischen Gaza-Streifen hat sich laut den UN weiter verschärft. Inzwischen stünden nur noch weniger als ein Drittel der benötigten Krankenhausbetten zur Verfügung, sagte Richard Peeperkorn, der Repräsentant der Weltgesundheitsorganisation für die palästinensischen Gebiete am Freitag in Jerusalem.
Derzeit könnten die noch in Betrieb befindlichen Krankenhäuser nur 1.400 Betten anbieten. Benötigt würden aber 5.000 Betten, um alle Kranken und Verletzten zu behandeln und zu versorgen. Laut den UN, die sich auf das Gesundheitsministerium der Hamas-Verwaltung im Gaza-Streifen beziehen, sind seit Donnerstag neun der 35 Krankenhäuser im Gazastreifen nur noch teilweise funktionsfähig.
Die übrigen Krankenhäuser hätten aufgrund der Gewalt sowie Mangel an Medizin, Personal, Energie und Treibstoff ihren offiziellen Dienst eingestellt. Laut dem WHO-Repräsentanten hatten die Gesundheitseinrichtungen im Gaza-Streifen vor Beginn des Krieges am 7. Oktober ein funktionierendes System gebildet. Sie hätten über 3.400 Betten verfügt.
Die Hamas hatte mit Terrorkommandos und Raketen Israel überfallen, etliche Menschen getötet und Geiseln genommen. Israels Armee reagierte mit einem massiven Beschuss des Gaza-Streifens und riegelte das Gebiet ab, unterbrach die Stromlieferungen und erlaubt nahezu keine Transporte von Treibstoff. Inzwischen gibt es Bodenkämpfe zwischen der Hamas und israelischen Truppen. Tausende Gaza-Bewohner kamen ums Leben.