Nairobi, Khartum (epd). Im Krieg im Sudan stellen sich bewaffnete Rebellen aus der Darfur-Region an die Seite der Armee. Bisher neutrale Gruppen wollten in dem Konflikt zwischen der Armee und den paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) an allen Fronten kämpfen, berichtete die Zeitung „Sudan Tribune“ am Donnerstagabend. Bei einer Pressekonferenz begründete der Chef der Sudanesischen Befreiungsbewegung (SLM), Minni Minawi, den Schritt demnach mit den brutalen Verbrechen der RSF.
In einer gemeinsam mit der Rebellengruppe JEM veröffentlichten Erklärung heißt es laut der Zeitung, der Krieg gefährde die Einheit des Landes. Die Rebellen kritisierten auch, dass über das Nachbarland Tschad militärische Unterstützung für die RSF-Milizen geliefert werde.
Im Sudan eskalierte am 15. April ein Machtkampf zwischen der regulären Armee und den RSF. Seitdem wurden laut UN-Angaben Tausende Menschen getötet, etwa sieben Millionen sind auf der Flucht. Die überwältigende Mehrheit von ihnen sind Frauen und Kinder. Aus Darfur dringen immer wieder Berichte über brutale Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung nach außen. Die Region im Westen des Landes ist seit Jahrzehnten von ethnischer Gewalt geprägt.
Internationale diplomatische Bemühungen für eine Beilegung des Konflikts blieben bisher erfolglos. Nach Angaben der Vereinten Nationen forderte die Militärregierung des nordostafrikanischen Landes das Ende der UN-Mission Unitams. Das Land sei aber weiter bereit, mit den Vereinten Nationen zusammenzuarbeiten, hieß es in einem an UN-Generalsekretär António Guterres gerichteten Brief.