Heidelberg (epd). Die Tabakindustrie hat laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum immer noch zu viel Einfluss auf politische Entscheidungen. Auf dem Tabaklobby-Index stehe Deutschland auf Platz 67 von 90 untersuchten Staaten, teilte das Deutsche Krebsforschungszentrum am Dienstag in Heidelberg mit.
Nach wie vor würden in Deutschland jedes Jahr etwa 127.000 Menschen durch die Produkte und Praktiken der Tabakindustrie sterben. Entscheidende Bereiche wie Tabakbesteuerung, Werbung, Verkaufsförderung und Sponsoring sowie Verfügbarkeit der Tabakprodukte seien nach wie vor unzureichend reguliert. Mindestens 90 Lobbyisten und ein Budget von mehr als sechs Millionen Euro pro Jahr ermöglichten es der finanzstarken Tabakindustrie, sich in die Politikgestaltung einzumischen und ihre Interessen zu verfolgen.