Ulm (epd). Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, dringt angesichts des Mitgliederverlusts der Kirchen auf Nähe zu den Menschen. „Was wir sagen und wie wir es sagen, das sollte möglichst wenig institutionell daherkommen“, sagte die westfälische Präses bei der EKD-Synode am Sonntag in Ulm.
„Pausbäckige Verlautbarungen und kluge Richtigkeiten führen uns nicht weiter“, ergänzte sie. Man müsse „hingehen, miteinander sprechen, die Sorgen teilen“. Kurschus betonte, die Kirche müsse sich verändern, reformieren und konzentrieren.
Bei der am Sonntag eröffneten EKD-Synode in Ulm werden am Dienstag die Ergebnisse der aktuellen Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung vorgestellt. Noch sind sie nicht öffentlich bekannt. Kurschus sagte, die Untersuchung zeige ernüchternd deutlich, dass das Vertrauen in Institutionen quer durch alle Bevölkerungsschichten sinke. Die mittlere Altersgruppe der 25- bis 49-Jährigen sei dabei die „anspruchsvollste Alterskohorte“, sagte sie.
Es ist das sechste Mal seit 1972, dass die evangelische Kirche diese soziologische Studie über die Haltung zu Religion und Kirche in der Gesellschaft in Auftrag gegeben hat. Bei den Beratungen in Ulm ist eines der Hauptthemen, wie Christinnen und Christen selbst über ihren Glauben sprechen können und welche Handlungsaufträge sich daraus gesellschaftlich ableiten.